Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu e.V. am 23.09.2021 kommt es nach einer regen Diskussion und Fragerunde mit den Mitgliedern zur einstimmigen Neufassung der Vereinssatzung.
Zufrieden und erleichtert zeigt sich der Vorstand der Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu e.V., allen voran Jutta Maier, 1. Vorsitzende und Susanne Herz, Ihre Stellvertreterin, nach dem einstimmigen Beschluss der Mit¬glieder, die Satzung neu zu fassen und damit einen strukturellen Paradigmen¬wechsel in der Vereinsorganisation zum Jahreswechsel einzuleiten.
Die Elternvereinigung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem erfolgreichen mittelständischen Unternehmen entwickelt. In den Einrichtungen des Vereins sind mehr als 300 Mitarbei¬terinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz liegt im zweistelligen Millionenbereich. „Der Verein ist zu groß geworden, um weiterhin von einem ehrenamtlichen Geschäftsführungsorgan verant¬wortet zu werden“, so Jutta Maier, die ihr Amt als 1. Vorsitzende mittlerweile knapp 30 Jahre ausfüllt und bereits ange¬kün¬digt hat bei den nächsten Vorstandswahlen im Herbst 2022 nicht mehr antreten zu wollen. „Es ist Zeit für einen Generationenwechsel und dieser soll bestmöglich vorbereitet sein, auch strukturell“, so erklärt sie den organisatorischen Wandel.
In der neuen Vereinssatzung wird der bisherige Vorstand zum ehrenamtlich tätigen Aufsichtsrat, der den künftigen hauptamtlichen Vorstand des Vereins nach Maßgabe der beschlossenen neuen Vereins-satzung beruft. Dadurch kommt es erstmals zu einer tatsächlichen Trennung von Kontrolle der Ge-schäfts¬führung und Zuständigkeit für die Geschäftsführung und damit zu einer weitgehenden Be¬sei-tigung der Haftungsrisiken der ehrenamtlich Tätigen. „In Zeiten schwindenden ehrenamtlichen En¬gage-ments ist es wichtig, dass die mit dem Amt verbundenen Risiken überschaubar bleiben“, so Dr. Christoph Dorau, Fachanwalt für Steuer- und Gemeinnützigkeitsrecht, der die Umstrukturierung des Vereins seit einem Jahr eng begleitet. „Der Aufsichtsrat kon¬trolliert und überwacht die Geschäfte des Vor¬stands und steht in der Organisationsstruktur über dem Vorstand; er vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber dem Vorstand“, informiert Dorau die Mitgliederversammlung.
„Wir streben die Eintragung ins Vereinsregister und damit das Wirksamwerden der neuen Satzung zum Jahreswechsel an“ informiert Maier die Anwesenden. Den hauptamtlichen Vorstand sollen die beiden bisherigen Geschäftsführungen aus Verein und Werkstatt bilden. „Dann sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“ sind sich die beiden Vorsitzenden Maier und Herz einig.
Neben der neuen Satzung wurden folgende Mitglieder für langjährige Mitgliedschaften geehrt: Mit einem großen Applaus würdigten die Anwesenden bei der Mitgliederversammlung die 50-jährige Mit-glied¬schaft von Ingrid Schade. Für ihre 30-jährige Mitgliedschaft wurden Elke Molitor sowie Carolina Schelasin gewürdigt. Auch der Landkreis Unterallgäu, die Stadt Memmingen und die Sparkasse Memmingen können auf eine 50-jährige Mitgliedschaft im Verein der Lebenshilfe zurückblicken. Frau Maier ehrt außerdem Susanne Herz und Herrn Berndt Oehler für ihr 25-jähriges Engagement in der Vorstandschaft der Lebenshilfe.
Hauptthema der Jahresberichte aus Verein und den Unterallgäuer Werkstätten war die Bewältigung der Corona-Pandemie in den verschiedenen Einrichtungen der Eingliederungshilfe.